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Fronleichnam

An Fronleichnam feiern die Katholiken in besonderer Weise die Gegenwart des Gottessohnes Jesus Christus im Zeichen des geweihten (konsekrierten) Weines und Brotes. Als Ausdruck dieses Glaubens wird dabei seit dem 13. Jahrhundert ein solches konsekriertes Brot - eine Oblate - in einem wertvollen Behältnis allen sichtbar durch die Straßen getragen.

Das Fest geht zurück auf eine Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209. Es wird berichtet, sie habe beim Beten den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt gewesen sei. Christus, so erzählte sie weiter, habe ihr erklärt, daß der Mond die Kirche bedeutet, der dunkle Fleck darin das Fehlen dieses Festes. Bischof Robert von Lüttich führte auf Anregung Julianes das Fest 1246 in seinem Bistum ein. Papst Urban IV. legte 1264 fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern. Papst Johannes XXII. sorgte 1317 dafür, daß das Fest in der ganzen abendländischen Kirche begangen wird. Die erste Fronleichnamsprozession fand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Köln statt.

Das Wort "Fronleichnam" stammt aus dem Mittelhochdeutschen: "fron" heißt "Herr" und "lichnam" meint den lebendigen Leib. Der Begriff entspricht damit dem ursprünglichen lateinischen Ausdruck "festum sanctissimi corporis Christi", also "Fest des heiligsten Leibes Christi". Heute hat Fronleichnam den offiziellen Namen "Hochfest des Leibes und Blutes Christi".

 

Mehr Informationen zu Ursprung, Bedeutung und Brauchtum des Hochfestes Fronleichnam finden Sie unter: Hochfest Fronleichnam.

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