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Kolumbarium

Ein Kolumbarium ist eine Begräbnisstätte in Form einer Halle, eines Gewölbes oder eines Extrabaus, in der Urnen mit der Asche Verstorbener beigesetzt werden.
Die eigentliche Bedeutung des lateinischen Wortes ist Taubenschlag. In der Antike wurden mit columbarium auch die seit etwa 50 vor Christus um Rom und Neapel entstandenen Bestattungsräume bezeichnet, weil sie mit ihren für die Urnen bestimmten Wandnischen an Taubenschläge erinnerten. Diese Kolumbarien waren meist ganz oder teilweise in den Boden eingelassen. Ihre Entstehung fällt zeitlich mit steigenden Bodenpreisen im antiken Rom zusammen. Mit dem Übergang von der Verbrennung zur Erdbestattung im dritten nachchristlichen Jahrhundert wurden die Kolumbarien aufgegeben.
Heutige Kolumbarien sind oft einem Friedhof oder einem Krematorium zur Aufbewahrung der Urnen angegliedert. Das älteste Kolumbarium Thüringens wurde 1892 in Gotha errichtet. Seitdem die Katholische Kirche 1964 die Feuerbestattung gestattet hat, können sich auch katholische Christen nach ihrem Tod verbrennen und in Urnen bestatten lassen. In der Erfurter Allerheiligenkirche wurde 2007 ein Kolumbarium eröffnet, in dem sich Christen und Nichtchristen bestatten lassen können.

Weitere Informationen zum Kolumbarium in der Erfurter Allerheiligenkirche:
www.bistum-erfurt.de/projekte

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