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Kreuzweg

Mit Beginn der Fastenzeit beten die katholischen Christen den Kreuzweg. Dabei setzen sie sich mit dem Leiden Jesu auseinander, sehen darin aber auch die Not aller Menschen und nehmen sie in ihr Gebet auf.

In den Kirchen ist der Kreuzweg anhand der Kreuzweg-Stationen dargestellt. Traditionell sind das 14 Bilder. Sie beginnen mit dem Todesurteil durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus, meditieren dann das leidvolle Tragen des Kreuzes sowie die Begegnung Jesu mit seiner Mutter und enden mit Tod und Grablegung des Gottessohnes. Neuere Kreuzweg-Darstellungen verbinden das Los Jesu auch mit dem Schicksal heute verfolgter und gefolterter Menschen.

Der Brauch, den Kreuzweg zu beten, entstand im 14. Jahrhundert in Jerusalem. Franziskaner führten dort die Pilger zu den Leidensorten Jesu, um mit ihnen betend diese Ereignisse zu betrachten. Nach Europa zurückgekehrt begannen die Pilger, die Kreuzweg-Stationen in ihren Heimatorten nachzubilden. Die Zahl der Stationen variierte zunächst zwischen sieben und 43. Erst im 16. Jahrhundert setzte sich die heute übliche Zahl durch. In neuester Zeit geschieht es aber immer häufiger, dass dem Kreuzweg wieder eine Station hinzugefügt wird: die Auferstehung Jesu von den Toten am Osterfest.

Viele Jugendliche haben den Kreuzweg in der Nachkriegszeit für sich neu entdeckt. Seitdem findet alljährlich in ganz Deutschland der sogenannte Kreuzweg der Jugend statt. Der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) gibt dafür jedes Jahr neue Texte und Bilder heraus. Bereits vor der Wende waren die katholischen Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland auch durch diesen Jugend-Kreuzweg miteinander verbunden.

 

Mehr Informationen zu Ursprung, Bedeutung und Brauchtum der Fastenzeit finden Sie unter: Fastenzeit - Herkunft & Bedeutung.

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