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Pontifikalien

Die dem Bischof vorbehaltenen Insignien oder Amtsabzeichen nennt man Pontifikalien. Dazu zählen Ring, Brustkreuz, Stab, Mitra und der Pileolus. Feiert der Bischof einen Gottesdienst mit seinen Pontifikalien, spricht man von einem Pontifikalgottesdienst bzw. bei einer Heiligen Messe von einem Pontifikalamt.

  • Der Bischofsring gilt als Zeichen der Bindung an die Kirche und – analog dem Ehering – als Zeichen der Treue und wird vom Bischof ständig getragen. Ursprünglich mag es sich bei diesem Ring um einen Siegelring gehandelt haben. Ab dem 9. Jahrhundert setzen sich aber die Übergabe des Ringes während der Bischofsweihe und die damit verbundene Treuesymbolik durch.
  • Brustkreuz: Der heidnischen Antike galt das Kreuz als die schändlichste Form der Hinrichtung. Das Christentum sah in ihm hingegen das Zeichen für den Sieg Jesu Christi über den Tod und für die Erlösung des Menschen. Darstellungen des Kreuzes gewinnen seit dem vierten Jahrhundert an Bedeutung, auch Umhängekreuze sind schon früh bekannt. Doch erst seit dem 12. Jahrhundert wird das Brustkreuz (Pektorale, von lat. pector, die Brust) als Insignie für Bischöfe und andere kirchliche Würdenträger benutzt.
  • Der Bischofsstab wird dem Bischof nach seiner Weihe als Zeichen seines Hirten- und Leitungsamtes übergeben. Dahinter steht das Beispiel Jesu Christi als guter Hirt (Johannes-Evangelium 10, 1-16). Seit dem 13. Jahrhundert findet der Bischofsstab in der Liturgie Verwendung und wird bei allen Pontifikalhandlungen (außer am Karfreitag und im Requiem) benutzt.
  • Die Mitra ist die liturgische, zweispitzige Kopfbedeckung von Bischöfen („Bischofsmütze“) und Äbten und wird nur im Gottesdienst getragen. Die Mitra entstand vermutlich aus einer Kappe, die zum Ornat der Würdenträger im Römischen Reich gehörte.
  • Der Pileolus ist ein – eigentlich nichtliturgisches – Scheitelkäppchen (bei Bischöfen violett und Kardinälen purpurrot) und diente wohl ursprünglich zur Schonung der Mitra vor Schmutz und Abnutzung. Im Barock erhielt es seine heutige Form und wird im Gottesdienst unter der Mitra und außerhalb zur Soutane getragen. Bei der Feier der Heiligen Messe muss es vom Sanctus bis nach der Kommunion abgelegt werden.

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