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Vierzig Tage

(Fastenzeit/Österliche Bußzeit)

Die österliche Bußzeit - auch Fastenzeit genannt - dauert 40 Tage von Aschermittwoch bis Ostern. Dabei werden die Sonntage nicht mitgezählt, denn an diesen Tagen wird der Tradition zu Folge nicht gefastet. In der jüdischen und christlichen Überlieferung hat die Zahl 40 eine hohe Symbolkraft, denn auch in den Texten der Bibel taucht sie immer wieder auf.

So dauerte beispielsweise der Regen der Sintflut 40 Tage und 40 Nächte. Und Noah wartete, nachdem die ersten Berge wieder sichtbar wurden, 40 Tage. Erst dann öffnete er das Fenster der Arche, um die Taube heraus zu lassen. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage, um ihre Sünden zu bereuen. Und auch Jesus ging 40 Tage in die Wüste, um sich durch Gebet und Fasten auf seine Sendung vorzubereiten. Zwischen seiner Auferstehung und Himmelfahrt lagen laut Lukas-Evangelium 40 Tage.

Nach Einschätzung von Theologen steht die Zahl 40 damit für einen Zeitraum, der zu Buße und Besinnung auffordert, der Wende und Neubeginn ermöglicht. Sie wird gebildet aus dem Produkt von 4 und 10. Die 4 steht dabei üblicherweise für das Weltumspannende, Irdische und Vergängliche. Sie symbolisiert die Himmelsrichtungen, die Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft, die Lebensphasen Kindheit, Jugend, Erwachsensein, Alter und die menschlichen Temperamente. Die 10 gilt als Zahl des in sich Vollendeten, Ganzen: Sie ist die Summe der ersten vier Ziffern 1 2 3 4, bezeichnet die Zahl der Finger und gilt als Symbol des Kreises. Sie dokumentiert ihren ganzheitlichen Anspruch nicht zuletzt in der biblischen Zahl der Zehn Gebote.

 

Mehr Informationen zu Ursprung, Bedeutung und Brauchtum der 40tägigen Fastenzeit finden Sie unter cms.vivat.de.de/themenwelten.

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