Jugendfeier

Als eine Alternative zur herkömmlichen Jugendweihe bietet die katholische Kirche in Verbindung mit der entsprechenden Schule vor Ort den jungen Menschen mit der Jugendfeier zur Lebenswende sowohl den Raum für Begegnung und Gespräche während des achten Schuljahres als auch die abschließende Feier zum Übergang von der Kindheit zur Jugend. Dieses Angebot gilt Schülerinnen und Schülern der achten Klassen, die sonst von den entsprechenden Vereinen zur Jugendweihe eingeladen sind.

Die Treffen in den Gruppen, der hohe Anteil an Mitgestaltung durch die jungen Leute selbst, die inhaltliche Prägung auf Grund des christlichen Menschenbildes und die besondere Ausrichtung auf den Übergang von der Kindheit zur Jugend mit dem Blick auf die besonderen Herausforderungen unserer Jugendkultur – all dies macht den Charakter einer echten Alternative zur Jugendweihe aus.

Als Kirche sehen wir hier eine Verantwortung, jungen Leuten in der besonderen Zeit zwischen Kindheit und Jugend eine sinnvolle Begleitung anzubieten, damit die Heranwachsenden mit ihren eigenen Anliegen vorkommen und diese vor dem Hintergrund unseres Glaubens an den Gott des Lebens wertgeschätzt werden können. In dieser Weise fließt unsere christliche Überzeugung mit ein, die wir nicht ausklammern können und wollen. Die Tatsache, dass junge Leute in den Gruppen keiner Kirche angehören, wird von uns respektiert und ernst genommen.

In unseren Gymnasien in Dessau, Halle und Magdeburg werden die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des achten Schuljahres über das Angebot der Jugendfeier zur Lebenswende informiert. Entsprechend der Anzahl der Teilnehmenden werden dann am Ort Gruppen gebildet, die sich im Laufe des Schuljahres außerhalb der Schule treffen. Begleitet werden die Gruppen von Erwachsenen aus den Schulen oder Kirchengemeinden.

Inhaltlich geht es in den Treffen um die Fragen und Anliegen der jungen Leute selbst angesichts der beginnenden Jugendzeit; um ihre persönliche Geschichte, neue Herausforderungen, eigene Visionen, um die Frage nach dem Sinn des eigenen Unterwegsseins etc. Die Heranwachsenden sollen in ihren Gruppen die Möglichkeit haben, miteinander ins Gespräch zu kommen, ihren je eigenen Weg zu deuten, Anregungen anderer aufzunehmen und so die Zukunft gut gestalten zu können. Während dieses Prozesses werden auch die Eltern der Jugendlichen ins Gespräch gebracht, um dieses wichtige familiäre Umfeld der jungen Leute im Blick zu haben.

Die Jugendfeier selbst findet gegen Ende des achten Schuljahres statt; sie wird von den Jugendlichen textlich und musikalisch mit gestaltet durch Elemente aus den Gruppentreffen, an Bedeutung gewonnenen Bildern oder Texten und symbolischen und rituellen Handlungen, die den Übergang von der Kindheit zur Jugend deuten. Mit dieser Feier wird der gesamte Prozess abgeschlossen. Der Ort dieser Feier ist in der Regel eine Kirche, die den Schülern durch die Schulgottesdienste oftmals bereits vertraut ist.