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Norbert von Xanten (6. Juni)

Norbert von Xanten, kam um 1082 in Xanten zur Welt. Er entstammte einem Adelsgeschlecht und wurde dem Wunsch seiner Familie entsprechend in das Xantener Sankt-Viktor-Kapitel aufgenommen, in dem er als Kleriker lebte.
Als junger Mann hielt sich Norbert oft am Hof Heinrichs V. auf. Als er den König 1110 nach Italien begleitete, erlebte er dort die Spannungen zwischen Kirche und Staat: Gegen den Willen der Kirche bestand Heinrich V. auf dem Recht, Bischöfe nach eigenem Ermessen einzusetzen. Weil der Papst nicht einwilligte, nahm Heinrich ihn kurzerhand gefangen. Von da an begann sich Norbert mehr und mehr vom König zu lösen.
Im Jahr 1115 erlebte er eine innere Bekehrung, ließ sich zum Priester weihen und verkündete als Wanderprediger den Menschen das Evangelium als befreiende Botschaft und als Ruf zur Umkehr. Bis zu seinem Tod blieb es Norberts Wunsch, die Kirche zu erneuern. Mit der Gründung des Prämonstratenser-Ordens 1121 wollte Norbert eine Gemeinschaft schaffen, die im Geist der Frohen Botschaft lebt und auf die Menschen zugeht.
Als das Erzbistum Magdeburg 1126 einen neuen Oberhirten brauchte, fiel die Wahl auf Norbert. Der neue Erzbischof begann seine Arbeit mit einer Reform des Klerus und wandelte 1129 das Stift Unser Lieben Frauen in Magdeburg in ein Prämonstratenser-Kloster um. Das Kloster wurde später zu einer Ausgangsbasis der Christianisierung unter den Slawen.
Norberts Reformen stießen auf heftigen Widerstand. Für einige Zeit musste er sogar aus Magdeburg fliehen. Von einem Romzug, auf dem er König Lothar III. begleitete, kehrte er an einer Infektion erkrankt zurück und starb am 6. Juni 1134 in Magdeburg. 1582 wurde er heilig gesprochen. Sein Grab befindet sich im Kloster Strahov in Prag.

 

Mehr Informationen zu Ursprung, Bedeutung und Brauchtum von kirchlichen Festen finden Sie unter: Kirchenjahr - Feste & Gedenktage.

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