Pfarrer Roland Genau hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt, als Bischof Ulrich Neymeyr zur Visitation in seiner Pfarrei St. Getrud, Dingelstädt war. Dieser hatte acht Elisabethmedaillen im Gepäck und konnte sie zur Überraschung und Freude aller den ehrenamtlich Engagierten persönlich überreichen.
Pfarrer Genau hielt eine entsprechende Laudatio:
„Sehr geehrter Herr Bischof, liebe Gemeinde,
Ihren Besuch in unserer Pfarrgemeinde, aber auch das Gedenken der Hl. Elisabeth möchte ich zum Anlass nehmen, um einigen Ehrenamtlichen in besonderer Weise DANKE zu sagen.
Ich weiß, dass kein einziger der betreffenden Ehrenamtlichen darauf gesteigerten Wert legt. Im Gegenteil! Manch einer sagt mir gelegentlich:
Herr Pfarrer, wenn Sie mir vor der Gemeinde danken und mich namentlich erwähnen, dann erscheine ich Ihnen nachts im Schlaf!
Ich hoffe, dass mir das heute Nacht erspart bleibt.
Aber es geht nicht anders: Sie glauben gar nicht, wie dankbar wir als Pfarrteam sind und als Pfarrgemeinde sein dürfen, dass viele Frauen und Männer, aber auch Kinder und Jugendliche das Leben der Gemeinde mitgestalten und mittragen. Auf diese Weise sorgen sie nicht nur für eine lebendige Gemeinde, sondern legen auch ein Zeugnis ihres Glaubens ab.
Jedes Jahr – um den Gedenktag unserer Pfarrpatronin, der Hl. Gertrud von Nivelles, werden alle Ehrenamtlichen zu einer Dankesfeier eingeladen. Das ist für das Pfarrteam immer eine gute, schöne und wichtige Gelegenheit, um den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz zu danken. Doch heute soll es noch konkreter werden! WARUM?
Dass werden Sie hoffentlich merken, wenn ich jetzt die Namen derjenigen nenne, denen wir heute in besonderer Weise Danke sagen möchten:
Aus Kreuzebra ist es das Ehepaar Anna-Maria und Norbert Nachtwey.
Seit vielen Jahren pflegen beide den Kreuzgarten, den sie vor einigen Jahren mit Helfern hergerichtet und angelegt haben und in dem wir uns zwei Mal im Monat bei Wind u Wetter zum Friedensgebet versammeln. Außerdem hat sich das Ehepaar Nachtwey in den vergangenen Jahren um die Errichtung neuer Bildstöcke in und um Kreuzebra eingesetzt und deren Anschaffung, Aufstellung sowie Finanzierung völlig eigenständig organisiert. Vor wenigen Tagen wurde ein meterhohes Kreuz am Ortsrand von Kreuzebra aufgerichtet. Es leuchtet nachts und erinnert die Menschen an Christus, der durch seine Auferstehung das Dunkel des Todes durchbrochen hat. Das Ehepaar Nachtwey fragt nicht viel, sondern macht einfach. Beide ergänzen sich dabei wunderbar: Frau Nachtwey ist Brigadier und Planende und Herr Nachtwey der Ausführende.
Aus Silberhausen sind es Frau Erika Mai und Frau Waltraud Nachtwey
Frau Mai ist seit vielen Jahren Mädchen für alles: sie ist Küsterin, Vorbeterin, Lektorin. Sie besucht ältere Gemeindemitglieder zum Geburtstag und hat immer ein offenes Ohr, wenn Unterstützung gebraucht wird.
Frau Nachtwey ist seit vielen Jahren in der kfd-Gruppe aktiv. Sie engagiert sich in der Seniorenpastoral und organisiert Zusammenkünfte und Ausflüge. Sie ist Lektorin und hält ihrem Mann den Rücken frei, der seit einigen Jahren im Kirchenvorstand engagiert ist.
Beide Frauen bereichern den Gemeindechor und sorgen immer für eine gute Gemeinschaft.
Aus Kefferhausen sind es Frau Ida Opfermann und das Ehepaar Walburga und Johannes Gassmann.
Das Ehepaar Gassmann war schon immer in der Kirchengemeinde aktiv und für alles ansprechbar. Ich kenne es nicht anders. Sie haben schon meine Vor-vor-vorvorgänger unterstützt als Küster, Vorbeterin, Lektoren, beim Vorbereiten der beiden Wallfahrten an der Werdigeshäuser Kirche. Herr Gassmann ist seit Jahrzehnten in der Kefferhäuser Blaskapelle. Frau Gassmann leitet die Frauengruppe im Ort. Beide waren jahrelang im Kirchenvorstand und im Pfarrgemeinderat.
Frau Opfermann trägt seit vielen Jahren die Verantwortung für die Seniorenpastoral in Kefferhausen. Sie organisiert auch mit über 80 Jahren die monatlichen Zusammenkünfte und mehrere Ausflüge im Jahr. Sie ist Küsterin, Lektorin, Vorbeterin. Sie kümmert sich um Blumenschmuck und hat bis zum Sommer dieses Jahres die Ministranten von Kefferhausen mit betreut. In ihrer unverwüstlichen Art hat sie sich für die Neugestaltung und Renovierung der Kirche in Kefferhausen eingesetzt.
Aus Dingelstädt sind es Sr. Maria Petra Sachon, Herr Manfred Vockrodt und Sr. Katharina Pfützenreuter.
Sr. Maria Petra ist seit über 52 Jahren in unserer Gemeinde aktiv – sie ist wie ein roter Faden und konnte mir immer sagen, was in der Gemeinde alles schon ausprobiert worden ist. Über 40 Jahre Jahre war sie als Gemeindereferentin aktiv und seit elf Jahren im Ruhestand ist sie immer noch ruhelos: Sie trägt die Verantwortung für die Seniorenpastoral in Dingelstädt und organisiert die Treffen, die Referenten und die Ausflüge. Sie betreut die Caritasfrauen in Dingelstädt durch regelmäßige Treffen und organisiert die Besuchsdienste zu den Geburtstagen älterer Gemeindemitglieder. Sr. Maria Petra ist werktags als Küsterin im Einsatz und hilft auch noch bei der wöchentlichen Reinigungstruppe mit.
Herr Vockrodt war seit der politischen Wende u.a. katholischer Religionslehrer im St. Josefs-Gymnasium und als solcher sehr geschätzt. Seit seinem Ruhestand vor einigen Jahren macht er in unserer Pfarrei das großartige Angebot „Religionsunterricht für Erwachsene“, wo er in den letzten acht Jahren etwa einmal im Monat das Glaubensbekenntnis durchbuchstabiert hat. Bis heute wird dieses Angebot von vielen Interessenten angenommen. Darüber hinaus ist Herr Vockrodt Lektor und seit einigen Jahrzehnten aktives Mitglied im Gemeindechor.
Schwester Katharina hat über 45 Jahre im Kinder- und Jugendhaus St. Josef mit jungen Menschen gearbeitet, die durch eine Behinderung eingeschränkt sind. Vor allem den Schwerstbehinderten hat sie sich mit Liebe, Geduld und Freundlichkeit bis zuletzt gewidmet. Darüber hinaus bringt sie sich in der Pfarrei im Gemeindechor ein und strahlt etwas aus von der Großzügigkeit und Güte Gottes.
Der Dank an Sr. Katharina, die aufgrund einer schweren Krankheit nicht bei uns sein kann, gilt stellvertretend auch den Thuiner Franziskanerinnen, die seit 1912 eine wertvolle Arbeit hier in Dingelstädt leisten. Sie haben sich immer auf die Seite der Bedürftigen gestellt – auf die Seite derjenigen, die auf Fürsorge, Unterstützg u Förderung angewiesen sind. Sie erinnern uns daran, wo wir als Kirche und Gemeinde stehen müssen.
Alle, die ich jetzt namentlich genannt habe, stehen stellvertretend für die vielen anderen Frauen und Männer, Kinder und Jugendlichen, die mit ihrem Einsatz das Evangelium Jesu zum Leuchten bringen.“