Auf nach Rom zum Weltkindertag 2024

Ein kleiner Reisebericht

Am Samstag den 25. Mai ging es früh los: Nach einem Tag Erkundung antiker Stätten, der ersten Pizza und dem ersten Eis wurden wir abgeholt und zum olympischen Dorf am Olympiastadion in Rom gebracht. Schon im Bus konnte man ein Gefühl dafür bekommen, dass wir heute und morgen viele Kinder aus der ganzen Welt treffen werden. Insgesamt wurden 100.000 Besucher erwartet. Bevor es am Mittag in das Olympiastadion ging, haben wir die vielen Spiele und Aktivitäten erkundet, die im olympischen Dorf aufgebaut waren. Wir haben mit Christen aus Guatemala Spielzeug gebastelt, der italienischen Feuerwehr bei einer Rettungsübung zugesehen und die Weitsprunggrube neben dem Olympiastadion in den größten Sandkasten Roms verwandelt.

Mit einem Unterhaltungsprogramm, gestaltet von Kindern aus der ganzen Welt, begann im Olympiastadion der Weltkindertag. Kinder aus über 60 Ländern von allen Kontinenten zogen mit einer großen Flaggenparade, wie bei den olympischen Spielen, in das Stadion ein. Wir machten Laola-Wellen und sangen mit, bis dann am Nachmittag der Heilige Vater selbst kam. Bestens gelaunt und ziemlich fit umrundete er das Stadion und hörte sich anschließend Fragen vieler Kinder an. In ihren eigenen Worten formulieren Kinder aus allen Erdteilen, was sie bewegt.

Zum Teil waren es Fragen, die für Erwachsene naiv klingen: „Ist Frieden wirklich möglich?“, „Sind wir wirklich alle Brüder und Schwestern?“ oder „Was können wir Kinder für die Umwelt tun?“. An diesem Nachmittag gab es auch Momente, die uns traurig gestimmt haben, etwa wenn Kinder aus der Ukraine, Afghanistan oder Nigeria von ihren Erfahrungen mit Krieg, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung gesprochen haben. „Was können wir Kinder dafür, dass wir in Bethlehem, in Jerusalem oder Gaza geboren wurden? Wir wollen doch nur spielen, lernen, in Freiheit leben – wie so viele andere Kinder auf der Welt!“, sagte etwa Victor aus Bethlehem.

Der Papst antwortet jedem Kind mit einfachen aber klaren Worten und ermutigte uns alle freundlich zu sein und gut zu leben – nur so kann die Welt ein besserer Ort für alle werden. Auch den Obdachlosen grüßen, mit anderen teilen und Rücksicht nehmen – das waren nur einige Appelle mit denen er sich direkt an uns alle wandte. Auch bei den Erwachsenen wuchs der Eindruck, dass die scheinbar simplen Antworten insgesamt doch einen Unterscheid machen und die Zukunft verändern können.

Beseelt und getragen von einer großen Gemeinschaft ging es am Abend zurück in die Unterkunft.

Am Sonntag den 26. Mai dann waren wir alle zu einer Messe auf dem Petersplatz eingeladen. Im Schatten der Kolonaden verfolgten wir die Messe. Am Ende lud uns der Papst zum zweiten Weltkindertag nach Rom ein, der im September 2026 stattfinden wird.