Die Benediktinermönche der deutschsprachigen Dormitio-Abtei in Jerusalem laden auch in diesem Jahr zu ihrer beliebten Weihnachtsaktion „Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“ ein. Seit Jahrzehnten pilgern die Mönche mitten in der Weihnachtsnacht zu Fuß nach Bethlehem, um am Ort der Geburt Jesu Christi, in der Grotte unter der Geburtskirche zu beten. Seit 2007 laden sie dazu ein, in der Vorweihnachtszeit Namen von Familienangehörigen und Freunden zu schicken, die in eine große Namensrolle eingetragen werden. Diese große Rolle wird dann im wörtlichen Sinn in der Heiligen Nacht von Jerusalem nach Bethlehem getragen.
So entsteht Jahr um Jahr eine wachsende Gebets- und Pilgergemeinschaft, die direkt und in eigener Präsenz oder durch die Namensliste mit den Benediktinern zum Kind in der Krippe pilgert, manchmal bei heftigem Regen und Kälte, einmal mit den Corona-Schutzmasken, im vergangenen Jahr durch Straßen, die vom Kriegsschmerz geprägt waren. Deshalb wird auch in diesen Tagen auf dem Zion an der diesjährigen Aktion gearbeitet: „Die Menschen besonders hier im Heiligen Land, aber auch in aller Welt brauchen solche Zeichen der Hoffnung und der Gemeinschaft. Und das göttliche Kind wird ja gerade Mensch, um zu uns Menschen in Not und Sorgen, in Angst und Dunkelheit zu kommen“, sagt Pater Matthias Karl OSB, der mit Freiwilligen und Mitbrüdern die Weihnachtsaktion vorbereitet und durchführt. Die Verbundenheit im Gebet in dieser besonderen Nacht, über Checkpoints, Mauern und viele Tausend Kilometer hinweg steht unter diesem Hoffnungs-Zeichen der Sterne und der Engel der Weihnachtsnacht, und die Mönche, die Freiwilligen und Studierenden, die Pilger und Klostergäste und vor allem die Namensrolle folgen den Hirten zum Stall, in Dankbarkeit und Hoffnung.
Die Benediktiner laden parallel zu einer Spendenaktion ein, deren Erlös zur Hälfte der internationalen Behinderten- und Jugendbegegnungsstätte Beit Noah zugutekommt, die die benediktinische Klostergemeinschaft der Dormitio in Tabgha am See Genezareth betreut. Das Beit Noah steht vor allem sozialen und heilpädagogischen Einrichtung aus Israel und Palästina als Erholungs- und Friedensort zur Verfügung. Mit der anderen Hälfte unterstützen die Mönche weitere soziale Projekte und Sonderschulen vor allem im Großraum Bethlehem. Gerade in diesen Kriegszeiten sind solche Spenden wichtig und die Einrichtungen sind dafür sehr dankbar. Aber eine Spende ist natürlich keine „Teilnahmebedingung“. Jeder und jede ist herzlich eingeladen, an der Namensaktion teilzunehmen. Und wer mag, kann die hilfsbedürftigen Einrichtungen gerne finanziell unterstützen.
Im vergangenen Jahr standen auf der Namensliste insgesamt 123.333 Namen, darunter auch die Namen bzw. symbolische Platzhalter für die bis dahin gezählten Entführten und Todesopfer des aktuellen Krieges. Bis zur Heiligen Nacht 2023 waren 193.938,44 Euro an Spenden bei den Benediktinern eingegangen, die sie zu Beginn des Jahres an elf Partnereinrichtungen weitergeleitet haben.
Wer sich in diesem Jahr der großen Gebetsgemeinschaft zu Weihnachten anschließen möchte, hat dazu bis zum Vierten Advent, Sonntag, den 22. Dezember 2024, noch die Gelegenheit und findet alle nötigen Informationen unter www.dormitio.net/abtei/weihnachtsaktion.
Text und Bilder: Dormitio