Ob mit oder ohne Behinderung – jeder Mensch hat die gleiche Würde

Am 3. Dezember 2024 begeht die Weltgemeinschaft den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Dieser von den Vereinten Nationen 1993 ins Leben gerufene Welttag erinnert an die grundlegende Bedeutung der Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen. Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt), Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für inklusive Pastoral, nimmt diesen Tag zum Anlass, die Unantastbarkeit der Menschenwürde zu betonen.  

„Die Menschenwürde kommt Menschen mit Behinderungen ebenso zu wie Menschen ohne Behinderungen. Es ist unerlässlich, die Menschenwürde und die aus ihr resultierenden fundamentalen Menschenrechte zu schützen und weder durch Worte noch durch Handlungen zu verletzen. Unser aller Aufgabe ist es, für die Würde aller Menschen einzutreten und aufzustehen, wenn wir eine Verletzung dieser erkennen, und zwar nicht nur am 3. Dezember, sondern alle Tage im Jahr“, sagt Weihbischof Hauke.  

Das 75. Jubiläum des Grundgesetzes, dessen Artikel 1 unmissverständlich festhalte, dass die Würde des Menschen unantastbar sei, verleihe dem diesjährigen Welttag eine besondere Bedeutung. Weihbischof Hauke: „Aus christlicher Perspektive knüpft sich die Begründung der Menschenwürde an die Gottebenbildlichkeit. Diese Ebenbildlichkeit kommt ausnahmslos allen Menschen zu, da ist der biblische Text eindeutig. Sie konzentriert sich nicht auf Fähigkeiten oder Merkmale. Gerade deshalb kommt die Würde jedem Menschen ausnahmslos zu und ist ebenso unverlierbar wie die Gottebenbildlichkeit.“

Vor 15 Jahren trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland in Kraft. Ihr Artikel 3 nennt die Achtung der Menschenwürde als zentralen Grundsatz. Doch trotz dieser klaren Grundlagen werden Menschen mit Behinderungen in vielen Bereichen noch benachteiligt und diskriminiert. Das widerspreche dem christlichen Auftrag und unseren gesellschaftlichen Werten, betont Weihbischof Hauke.

Hinweis:
Bereits 2003 veröffentlichten die deutschen Bischöfe das Wort (DB Nr. 70) unBehindert Leben und Glauben teilen, das Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen ermutigt. Ergänzend dazu erschien 2019 die Arbeitshilfe Nr. 308 Leben und Glauben gemeinsam gestalten, die Ansätze für eine inklusivere Kirche bietet. Beide Publikationen sind auf www.dbk.de in der Rubrik Publikationen verfügbar.

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