Von Mainz nach Erfurt

Heute (22. November) vor zehn Jahren wurde Bischof Ulrich Neymeyr “unser” Bischof.

 

Lieber Bischof Ulrich,
was soll ich sagen?
Schön, dass Sie jetzt da sind.
Nach langem Warten freuen wir uns, dass wir Sie jetzt als unseren neuen Bischof hier in Erfurt begrüßen können…Die Berufung zum Bischof von Erfurt lag nicht in Ihrer Lebensplanung, aber Sie haben „Ja“ gesagt. Ja zu einem neuen Weg. Danke! (Alois Wolf, der damalige Vorsitzende des Katholikenrats bei der Einführung des Bischofs)

 

 

“Das Zweite Vatikanische Konzil hat 1965 mit der Erklärung „Nostra aetate“ das Verhältnis zum Judentum neu gesehen. In vielen fruchtbaren Dialogen ist seitdem ein Vertrauensverhältnis zu den Juden gewachsen, vor allem als die vatikanische Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum 2015 erklärt hat, Gott habe den Bund mit Israel niemals aufgekündigt.”

“Versuchen wir nicht, eine kleine Insel der Seligen zu bauen, weder in einem Deutschland für Deutsche noch in einer Kirche für katechismusfeste Katholiken.”

“Versöhnung ist meist ein langer Prozess. Er kann ein Menschenleben dauern oder auch Generationen herausfordern, ja mitunter ist Versöhnung nur im Angesicht Gottes möglich. Das betrifft auch das Verhältnis unserer Kirche zum Judentum.” 

“Gott kommt auf leisen Sohlen.”

“Jesus hat zehn schwerkranke Männer wieder gesund gemacht, aber nur einer hat sich bei Jesus dafür bedankt. Daraus habe ich als Kind gelernt, beim Beten nicht nur Gott um etwas zu bitten, sondern mich auch bei ihm zu bedanken.”

“Wer die Größe seiner Mitmenschen sucht und entdeckt, der lebt in einer Haltung, in der er gerne zu seinen Mitmenschen emporschaut. In dieser Blickrichtung liegt Gott. Wer sich auf diese demütige Perspektive einlässt, dem verspricht Jesus, ihm Ruhe zu verschaffen.”

“Ich bin froh, dass wir in unserem Bistum mit dem Johannesstift in Ershausen und der Raphael-Gesellschaft in Heilbad Heiligenstadt große Einrichtungen für Menschen mit Behinderung haben, sodass ich regelmäßig diesen Menschen begegnen kann.”

“Wir dürfen uns in unseren Debatten und Diskussionen nicht die Heilige Schrift um die Ohren hauen oder die Lehre der Kirche wie eine Rüstung vor uns hertragen.”
 

“Gottes Funke kann nur überspringen, wenn wir in seiner Nähe sind.”

“Unser Glaube prägt aber nicht nur unsere Hoffnung auf eine ewige Zukunft bei Gott, sondern er prägt auch unsere Einstellung zur irdischen Zukunft.”

 

“In der Kirche trauen wir dem Heiligen Geist auch zu, dass er nicht nur Vielfalt und Verschiedenheit bewirkt, sondern auch die Harmonie dieser Unterschiede.”

Fotos: Jens-Ullrich Koch, Paul-Philipp Braun, Peter Weidemann, Martin Hoffmeier, Andrea Wilke

Die Zitate sind Reden und Predigten des Bischofs entnommen