Wir würden es wieder machen

Gleich zum Beginn der Sommerferien ging es für den „Kinder- und Jugendchor am Erfurter Dom“ für neun Tage auf große Reise. Alle zwei Jahre unternehmen die jungen Sängerinnen und Sänger eine Fahrt an etwas weiter entfernt liegende Orte; in diesem Jahr war das Reiseziel Norwegen. Elisa R. erzählt von dem beeindruckenden Erlebnis, an dem neben 30 Chormitgliedern und drei Betreuern die Chorleiterin Elisabeth Lehman-Dronke und Kirchenmusikdirektor Michael Taxer als Organist teilnahmen: „Um 8 Uhr starteten wir mit 35 aufgeregten Gesichtern auf die zweitägige Hinreise in den Norden. Wir vertrieben uns die Zeit im Bus mit dem Lernen norwegischer Wörter, Liedern, Filmen und Spielen.

Nach langer Fahrt durch Deutschland und Dänemark legten wir bei Sonnenuntergang und einem musikalischen Ständchen mit der Fähre ab und erreichten 4 Stunden später Norwegen. Als wir um 4 Uhr morgens müde in die Betten des Hostels in Oslo fielen, ging die Sonne bereits wieder auf. Nur wenige Stunden später starteten wir frisch in den neuen, leider verregneten Tag. Das provisorische Müsli-Frühstück wurde genossen. Der Stadtrundgang zum Opernhaus konnte dank Katholikentags- Regencapes, die wir im Reisegepäck hatten, stattfinden. Nicht modisch, aber „Uns kennt schließlich sowieso niemand“.

Das Opernhaus, aus weißem Marmor wie ein Eisberg aus dem Meer ragend, war trotz des Regens sehr beeindruckend. Der Besuch der Skisprungschanze Holmenkollen fiel leider buchstäblich ins Wasser. Also ging es direkt weiter mit dem Bus, und wir erreichten wir müde, aber glücklich um 22 Uhr Trondheim. Dort empfing uns am Olavsdom die Studentin Lea mit einer leckeren Möhrensuppe.

Am Sonntag folgten musikalisch gestaltete Gottesdienste im katholischen Olavsdom und am Abend im evangelischen Nidarosdom. Am Montag machten wir eine Moorwanderung, die allen nasse Füße bescherte, doch der Ausblick ließ uns jegliche Anstrengung vergessen.

In den nächsten Tagen folgten Konzerte in der Region. Wir konnten katholische Christen, die in Norwegen eine sehr kleine Minderheit bilden (ca. 3% der Bevölkerung), mit unserer Musik erfreuen und verzaubern. Wir erfuhren große Gastfreundschaft und wurden mit Eis und Schokolade beschenkt.
Beim Besuch des Trappistenklosters Munkeby durften wir hinter die Kulissen eines Lebens als Mönch schauen und viele Fragen stellen. Br. Arnoud gab uns Einblick in seine Vergangenheit ohne Gott, und wie viel ihm sein jetziges Leben mit Gott gibt.

Am Mittwoch besuchten wir das Birgittakloster Tiller und gaben auch dort ein Konzert. Die Schwestern waren erfüllt von unserer Musik und dankten uns mit einem tollen Abendessen.
Am letzten Tag nutzten wir ein Wassertaxi, um auf die Trondheimer Badeinsel Munkholmen zu kommen. Dort genossen wir das sonnige Wetter und erfrischten unsere Füße bei 12,5° Wassertemperatur. Einige mutige Chorsängerinnen wagten sich sogar ganz ins kalte Wasser.

Zum Abschluss der Reise waren wir für ein Konzert in den Nidarosdom eingeladen und konnten in der vollen Kirche viele Hundert Menschen mit unserem Gesang erfreuen.
Am Abreisetag klingelte schon 4:30 Uhr der Wecker. Mit müden Augen und wortkarg stiegen wir in den Bus und erreichten pünktlich das Schiff zurück nach Dänemark. Nach einer Übernachtung dort ging es auf die letzte Etappe nach Erfurt. Auch zwei Stunden Stau an der Grenze konnten uns nichts anhaben; mit Spielen, Musik hören und Fußballspiel schauen verging die Zeit. Um Mitternacht kamen wir erschöpft in Erfurt an. Für alle Sängerinnen und Sänger ging damit eine aufregende Woche zu Ende, voller neuer Freundschaften und schöner Chormusik, mit vielen Milchbrötchen und Schokoriegeln.“

Die Reise hat uns näher zusammengebracht und uns viel Neues lernen lassen. Ich bin mir sicher, dass alle Mitfahrenden bereit wären, eine solche Reise trotz anstrengender Fahrt erneut auf sich zu nehmen.“

Elisa R. /aw

 

Herrliche Ausblicke

Vor dem Nidarosdom

Fotos: Katharina Rießland