Emmaus-Gang

Das Lukas-Evangelium (24,13-35) berichtet davon, dass zwei Tage nach dem Kreuzes-Tod Jesu zwei Jünger auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus waren. Dabei unterhielten sie sich über das, was sie erlebt hatten und wie durch den Tod Jesu ihre Hoffnung zunichte gemacht worden war, „dass er der sei, der Israel erlösen werde“ (24,21).

Unterwegs kam Jesus hinzu und ging unerkannt mit ihnen. Erst als sie am Ende des Tages mit ihm zusammen bei Tisch saßen, erkannten sie ihn am Brotbrechen. Daraufhin kehrten die beiden Jünger sofort wieder nach Jerusalem zurück, um den anderen Jüngern dort zu erzählen, dass sie dem auferstandenen Jesus begegnet waren.

Die Erfahrung der beiden Jünger, dass Jesus, der Auferstandene, mit ihnen ging, während sie einander über ihre Hoffnungen und Enttäuschungen sprachen, ermutigt seither immer wieder Christen, gemeinsam einen Weg zu gehen und sich dabei von ihrem Leben zu erzählen – und miteinander daran zu glauben, dass Jesus selber mitgeht. Sie erfahren dabei oft, dass ihnen hinterher manches in einem anderen Licht erscheint, dass ihnen „die Augen aufgehen“, ähnlich wie den beiden Jüngern. Da der betreffende Abschnitt aus dem Lukasevangelium am Ostermontag im katholischen Gottesdienst gelesen wird, ist der Ostermontag der Tag für den Emmaus-Gang.

Im Bistum Dresden-Meißen greift die Jugendseelsorge in fast allen Dekanaten die Tradition auf, am Ostermontag (oder in der Osterzeit) zu einem Emmaus-Gang einzuladen. Auch unabhängig von der Osterzeit ist es möglich, sich z.B. im Rahmen von Besinnungstagen o.ä. auf einen solchen gemeinsamen Weg einzulassen. Geistliche Impulse, die mit auf den Weg gegeben werden, sollen helfen, dass das gemeinsame Unterwegssein mehr ist als ein Spaziergang oder eine Wanderung. Im Miteinander-Reden und Aufeinander-Hören erfahren Christen, dass Jesus mit ihnen auf dem Weg ist und neu Sinn aufleuchtet, neues Leben spürbar wird.

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