Dunkel und still ist es vor der Magdeburger Kathedrale St. Sebastian an diesem Abend. Eine Menschenmenge steht vor der Kirche. Sie erwarten das österliche Licht. Noch ist die Osterkerze nicht entzündet. Noch brennt nur ein Feuer in einer Schale. Dann tritt Bischof Gerhard mit den Zelebranten und Ministranten zu den Gläubigen in die Dunkelheit.
Noch ist es dunkel. Der Ausgangspunkt für diese Nacht. Dunkelheit und Tod haben die Gläubigen seit Jesu Kreuzigung am Karfreitag begleitet. Stille und Trauer.
Das Licht Christi wird entzündet
Bischof Gerhard begrüßt die Gemeinde und segnet das Feuer. Die Weihrauchkohlen werden von Ministranten im Feuer entzündet. Der Bischof fügt der Osterkerze Dornen hinzu. Dann wird die Osterkerze entzündet. Jetzt wird es Licht. Das „Lumen Christi“, das Licht Christi, erhellt nun symbolisch die Dunkelheit der Nacht. Jetzt ist Ostern.
Die Prozession findet ihren Weg zurück in die dunkle Kathedrale. Hunderte Gläubige warten. Im Dunkeln. Immer wieder wird das „Lumen Christi“ ausgerufen. Immer mehr Kerzen werden entzündet. Langsam wird es hell.
Das Exsultet erklingt – der feierliche Osterlob-Gesang. Der Gottesdienst beginnt. Er wird Stunden andauern. Es wird gebetet, gesungen, Abendmahl gefeiert – und getauft: Zwei Erwachsene werden in dieser Nacht in die katholische Gemeinschaft aufgenommen. Zudem eine Firmung gespendet.
Ein unfassbares Wunder
Diese Nacht ist die wichtigste der christlichen Kirche. Es ist die frohe Botschaft der Auferstehung eines Menschen. Und zugleich so unfassbar und schwer zu erklären, davon berichtet auch Pfarrer Daniel Rudloff in seiner Predigt. „Ostern ist ein anspruchsvolles Fest. Zugleich bildet es aber auch den Ursprung unseres Glaubens, denn unser Glaube ist zuallererst ein österlicher Glaube“, sagt er. Die Ausbreitung der Botschaft von der Auferstehung Jesu habe diese Welt nachhaltiger verändert als jedes andere Ereignis in der Geschichte. Zugleich bleibe sie aber auch ein großes Geheimnis. „Und dies ist wohl das Besondere an Ostern. Es geht nicht um Begreifen oder Verstehen, sondern um den Glauben“, so Rudloff. Die österliche Botschaft wolle geglaubt werden.
Taufe und Firmung
Am Ende wünscht Pfarrer Rudloff den Getauften, dass sie entgegen allen Widersprüchen und Abgründen in dieser Welt genau dies tun: an die liebende Gegenwart Gottes glauben. Und dass sie aus diesem Glauben immer wieder Kraft schöpfen und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen können.
Fotos: Anja Schlender
Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134