Dorothee Sölle: Mystik und Widerstand

Kürzlich flammte eine alte Debatte wieder auf: Kirchen sollten sich nicht in Tagespolitik einmischen, meinte Bundestagspräsidentin Klöckner. Dass katholische und evangelische Kirche sich heute öffentlich zur Verantwortung von Christen und Christinnen für die Welt bekennen, wurzelt u.a. im Politischen Nachtgebet von 1968 in Köln. In dessen Tradition steht bis heute auch das Erfurter Friedensgebet: „Jeder theologische Satz muss auch ein politischer sein.“ Damit provozierte die evangelische Theologin und Dichterin Dorothee Sölle damals Kirchen und Menschen. Bei ihr trafen sich Glaube und Engagement in einer mystischen Frömmigkeit, die sich der Welt zuwendet – sich also weder auf private Innerlichkeit noch auf ein Jenseits richtet. Sölle schuf dazu mit ihren Gedichten eine eigene Sprache, die sie Theopoesie nannte. 

Im letzten Teil der Workshop-Reihe „Mystik und Engagement in Alltag, Politik und Widerstand von Thomas Müntzer bis Dorothee Sölle“ wird Sölles Verbindung von politischem Engagement und Mystik vorgestellt, sowie ihre Theopoesie näher beleuchtet. 

Wann:        Freitag, 13. Juni 2025, 16.00 Uhr
Ort:        Hugo-Aufderbeck-Seminar, Erfurt, Hopfengasse 8
Referentinnen: Dorothea Höck, Philosophische Praktikerin und Pfarrerin, Laurin Katharina Singer, Schauspielerin und Autorin, Erfurt
Veranstalter: Katholisches Forum im Land Thüringen in Kooperation mit dem Augustinerkonvent „St. Martin von Tours“ Erfurt
Kosten:     Keine. Um eine Kollekte wird gebeten.

Herzlich eingeladen sind Sie auch zum Gottesdienst in der Tradition des Politischen Nachgebets um 19 Uhr in der Brunnenkirche, Fischersand 24.

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