Am Sonntag, 5. Mai 2024 rief Gott, der Herr über Leben und Tod, Schwester M. Rosemarie Waldmann zu sich in sein himmlisches Reich.
Schwester M. Rosemarie Waldmann wurde am 29. Januar 1927 im Eichsfelder Dorf Silberhausen geboren. Nach der Volksschule absolvierte sie von 1944 bis 1946 in Heiligenstadt eine Ausbildung als Katechetin und half bis 1947 in ihrem Heimatdorf in der Pastoral aus. Im Jahr 1947 trat sie bei der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern in Friedrichroda ein und arbeitete in Sundhausen in der Seelsorge mit. Am 27. Mai 1948 wurde Sr. M. Rosemarie eingekleidet und empfing das Kleid der Schönstätter Marienschwestern. Im Herbst desselben Jahres wurde im Erfurter Ursulinenkloster das „Seminar für Seelsorgehilfe und Caritas“ eröffnet, in welchem Sr. M. Rosemarie im Liobakurs ihre Ausbildung als Seelsorgehelferin begann. Im Jahr 1954 schloss sie de Ausbildung ab und erhielt die Missio. Ihre Einsatzorte waren zunächst bis zum Jahr 1959 Weida und Wünschendorf. Es folgten weitere Einsatzorte, z.T. über die Bistumsgrenzen hinaus: 1949 bis 1966 Bitterfeld und 1966 bis 1974 St. Lorenz in Erfurt. Von 1974 bis 1977 wirkte sie für ihre Gemeinschaft als Oberin in Friedrichroda. 1977-1980 arbeitete sie wieder in der Pastoral in Weißenfels. Am 1.9.1980 kehrte sie nach Thüringen zurück und wirkte bis 1986 als Seelsorgehelferin in Georgenthal. Dann wurde Sr. M. Rosemarie wieder von ihrer Gemeinschaft benötigt und wirkte fortan, soviel es ihre Kräfte zuließen, in Friedrichroda. In einem Brief an Bischof Wanke im Jahr 1986 schrieb sie:
„Wenn ich zurückdenke an die fast 40 Jahre als Marienschwester und Seelsorgehelferin, werde ich ganz froh und dankbar. Seelsorge in reicher Vielfalt durfte ich erleben: kath. Eichsfeld; Arbeit mit Kindern in der Nachkriegszeit 1947; 11 Jahre Dienst bei den Umgesiedelten in der weiten Pfarrei Weida von 1948 an – unter schwierigsten Bedingungen; Industriegemeinde Bitterfeld; Erfurt St. Lorenz mit allem was dazu kam in der Bischofsstadt; dann Weißenfels; und nun noch die letzten 5 ½ Jahre Diaspora Ohrdruf/Georgenthal mit all den vielen kleinen und großen Diensten und dem Dienst am Einzelnen in der Einsamkeit der Orte. Sehr viele Menschen durfte ich kennenlernen, viele gute Mitarbeiter und Priester, durch die ich persönlich viel gelernt habe. Ich wurde in all den Jahren reich beschenkt. Was mir im Laufe der Zeit immer klarer wurde, ist dies: ich kann niemanden bekehren, kann keinen Menschen, auch keine Kinder zum Glauben bringen. Der Glaube ist reines Geschenk von oben. Was ich kann, das heißt, können und tun müßte, ist dieses: Güte und Liebe, Verstehen und Geduld verschenken. Nur dadurch schließen sich die Herzen auf für das Geschenk Gottes. Ich sags mal so: ich schenke die Kerze; – daß sie angezündet wird und brennt, das tut der Heilige Geist.“
Als die Kräfte nachließen, erhielt Sr. M. Rosemarie Pflege im Haus Waldfrieden in Friedrichroda. Bis zuletzt versicherte sie in ihren Gebeten, dass sie für das Bistum Erfurt betet.
Erfurt, 6. Mai 2024
Die Beisetzung von Sr. M. Rosemarie Waldmann findet am Mittwoch, 15. Mai 2024 auf dem Friedhof in Friedrichroda statt. Anschließend wird gegen 12 Uhr in der Hauskapelle von Haus Waldfrieden in Friedrichroda, Klosterberg 1, das Requiem gefeiert.