Mitten in der Nacht, um 5 Uhr am Sonntagfrüh, konnten die Besucherinnen und Besucher der Bonifatiuskirche in Leinefelde eine besondere Osternachtsfeier erleben. Circa 280 Personen waren gekommen, um die von über 50 Jugendlichen gestaltete Jugendosternacht mitzuerleben. Die Bonifatiuskirche wurde mittels aufwendiger Lichttechnik von Raphael Dölle in verschiedenen, zum jeweiligen Abschnitt des Gottesdienstes wechselnden Farben ausgeleuchtet. Die Lesungen wurden mittels einer Live-LightPainting-Performance unter der Leitung von Lissy und Dirk Matthiesen von zahlreichen Jugendlichen verbildlicht, indem diese mit Lampen vor einer Langzeitbelichtungskamera in der Luft malten, was live per Beamer gezeigt wurde. Auch eine Animation von Clemens Werkmeister, die die oft schwer zu verstehenden Lesungstexte schematisch verdeutlichte, wurde gezeigt. Die fast 3000 Jahren alten Psalmen aus der Bibel, die traditionell als Antwort auf die Lesungen gesungen werden, wurden ins Heute übersetzt und dialogisch vorgetragen. Auf diese Weise wurde der traditionelle Ablauf der Osternacht durch moderne Akzente ergänzt. Auch musikalisch konnten sowohl mit Orgel begleitete Osterklassiker als auch moderne Lieder der Band „Rays of Hope“ gehört und gesungen werden. In seiner Predigt betonte Kaplan Lukas Hennecke: „Wenn es Ostern nicht gäbe, wäre das Leben wie ein TikTok-Trend: heftig schön, aber schnell wieder vorbei“. Die Jugendlichen hatten sich eine besondere Aktion überlegt, um diesen Gedanken methodisch umzusetzen. Zur Tauferneuerung konnten alle Gottesdienstbesucher mit zuvor gestalteten Wasserfläschchen nach vorn kommen, um altes Wasser in das Taufbecken zu schütten. Nach der Taufwasserweihe konnten sie ihre Flaschen mit Weihwasser füllen, um zu verdeutlichen, mit dem Weihwasser in der Hosentasche nun mehr über den Tellerrand des naheliegenden, kurzen Lebens hinauszuschauen. Mittels einer Onlineumfrage werden schon jetzt Gestaltungsideen für die Jugendosternacht 2026 gesucht.
Text und Fotos: Lukas Hennecke