Maurer, Zugschaffner, Priester

Am 10. April 2024 rief Gott, der Herr über Leben und Tod, seinen treuen Diener Herrn Pfarrer in Ruhe Aloys Burghardt zu sich in sein himmlisches Reich.
Pfarrer Aloys Burghardt stand im 86. Lebensjahr und im 55. Jahr seines priesterlichen Dienstes.

Aloys Burghardt wurde am 25. November 1938 in Weißenborn-Lüderode geboren und wuchs mit seinen vier Geschwistern dort in einer Bäckerfamilie auf. Von 1944 bis 1952 besuchte er die Volksschule seines Heimatortes und danach bis 1954 die Berufsschule in Nordhausen, um das Maurerhandwerk zu erlernen. Nachdem er kurzzeitig in seinem erlernten Beruf gearbeitet hatte, wechselte er nach Bischofferode, um im Kaliwerk mit besseren finanziellen Möglichkeiten als Hilfselektriker zu arbeiten. 1956 begann er dann die Ausbildung als Zugschaffner und erwarb Kenntnisse bei der Güterabfertigung und Lohnberechnung. Wiederum veranlassten finanzielle Gründe 1958 den Wechsel in seinen erlernten Beruf als Maurer. Um seinen schon seit 1955 bestehenden Wunsch, Priester zu werden, verwirklichen zu können, absolvierte er ab 1959 im Norbertinum in Magdeburg den Abiturkurs, den er 1963 erfolgreich abschloss. Aloys Burghardt wurde von Weihbischof Dr. Joseph Freusberg 1963 als Priesterkandidat angenommen und konnte das Theologiestudium beginnen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums in Erfurt und dem sich anschließenden Pastoralkurs in Neuzelle wurde eram 28. Juni 1969 durch Weihbischof Hugo Aufderbeck im Erfurter Mariendom zum Priester geweiht.

Seinen priesterlichen Dienst begann Aloys Burghardt als Kaplan in Weida. 1972 übernahm er als Pfarrkurat die Kuratie Faulungen im damaligen Sperrgebiet. 1976 wechselte er in den Dienst des Pfarradministrators der Pfarrei Hildebrandshausen. 1978 übertrug ihm der Bischof die Pfarrverantwortung für die Pfarrei St. Georg und Juliana zu Küllstedt. Nach dem tragischen Tod seiner Schwester im Jahr 1981 übernahm er die Pflegschaft ihrer Tochter Anke. 1989 wurde er auf seine Bewerbung hin zum Pfarrer der Pfarrei St. Marien zu Treffurt ernannt und übernahm 1995 zusätzlich die Verantwortung für die Pfarrei St. Bonifatius in Wendehausen mit der Gemeinde Schierschwende. Im Jahr 2001 verzichtete er auf die Pfarrei Treffurt und war weiterhin als Pfarrer der Pfarrei St. Bonifatius in Wendehausen bis zum 31. Dezember 2005 tätig. Danach bat er Bischof Dr. Joachim Wanke um die Versetzung in den Ruhestand und nahm seinen Wohnsitz in Duderstadt. Von hier aus unterstützte er die Seelsorge in den Gemeinden Brehme und Ecklingerode. Seine fröhliche und mitbrüderliche Art werden wir vermissen und wird uns dauerhaft in Erinnerung bleiben.

Am Mittwoch, 10. April 2024, wurde Pfarrer Aloys Burghardt in Duderstadt heimgerufen. Für sein verdienstvolles priesterliches Wirken möge er reichen Lohn erhalten.
Pfarrer Burghardt war Mitglied im Pactum Marianum seit dem 18. September 1987. Requiescat in pace!

Auch überpfarrlich hat Pfarrer Burghardt bereitwillig Aufgaben übernommen und wirkte u. a. im Seelsorgerat des Bischöflichen Generalvikariates Erfurt, als Dekanatsjugendseelsorger, Pastoralreferent und als Dechant.

Als Haushälterin wurde er in der langen Zeit seines Dienstes von Frau Hannelore Siege (seit 1972), von Frau Elisabeth Waldmann (seit 1979), von Frau Margaretha Montag (seit 1996) und bis zu seinem Tod von Frau Reinhilde Ifland betreut. Wir danken heute für deren tatkräftige Unterstützung der seelsorglichen Arbeit von Pfarrer Aloys Burghardt.

Erfurt, 13.04.2024
Für das Bistum Erfurt
Weihbischof Dr. Reinhard Hauke

Das Requiem für Pfarrer Aloys Burghardt wird gefeiert am Freitag, 19. April 2024 um 14 Uhr in der Kirche St. Marien in Brehme. Danach ist die Beerdigung auf dem Ortsfriedhof zu Brehme.