In Etzelsbach war am vergangenen Wochenende (mal wieder) richtig was los. Zwar waren keine Pferde und auch kein Papst zugegen. Dafür aber über 100 Jugendliche, die der Einladung zum Mini-Weltjugendtag gefolgt waren.
Mini – nicht zu verwechseln mit der Abkürzung für Ministranten, sondern in seiner wahren Bedeutung, nämlich „sehr klein, sehr kurz, winzig“. Im Hinblick auf den letzten Weltjugendtag in Portugal (2023) mit über 1,5 Millionen Jugendlichen mag das Event in Etzelsbach für den Außenstehenden tatsächlich „winzig“ daherkommen.
Keinesfalls aber für 1. die Jugendlichen der Pfarrei Leinefelde, die alles vorbereitet hatten, 2. für die Jugendlichen, die gekommen waren und Großartiges erlebten und 3. für Kaplan Lukas Hennecke, der über die Resonanz völlig überrascht war. Ein Plakat hatte Wirkung gezeigt. Denn eigentlich wollte man sich in der kleinen Gruppe, die nach Portugal gereist war, nach Etzelsbach pilgern, dort übernachten und am nächsten Morgen wieder heimkehren. Jugendliche, die das Plakat gesehen hatten, luden ihre Freunde ein und schon war die große Teilnehmerzahl zusammen.
Doch was war der Anlass, sich überhaupt auf den Weg nach Etzelsbach zu machen?
Die Jugendlichen, die die Erfahrung des Weltjugendtags in Portugal gemacht hatten, wollten davon ihren daheimgebliebenen Freundinnen und Freunden etwas mitbringen, so Kaplan Hennecke. Also haben sie jeden Monat ein Projekt gemacht, u.a. eine Kerzenprozession in Beuren und Kallmerode, ein international gestalteter Gottesdienst, ein Vortragsabend über die Reise nach Portugal. Als letztes Projekt war die Vigil* in Etzelsbach geplant, die musikalisch von der Band „Rays of Hope“ und inhaltlich mit drei jugendlichen Glaubenszeugnissen gestaltet wurde. Anschließend zelteten ca. 70 der jungen Leute auf dem Wallfahrtsgelände in Etzelsbach. Am Samstagmorgen wurden sie, wie damals in Lissabon, mit Musik vom DJ-Priester Padre Guilherme geweckt und feierten eine Messe im Sonnenaufgang.
Auch wenn der Mini-Weltjugendtag das zunächst letzte Projekt der Leinefelder Weltjugendtagsgruppe darstellte, bleiben die Erfahrungen aus Lissabon wohl ein Leben lang in Erinnerung.
Lukas Hennecke / TA / Pressestelle Bistum Erfurt
*Die Vigil war ursprünglich das Gebet, welches in der Nacht gebetet wurde. Seit dem 12. Jahrhundert wurde es in die frühen Morgenstunden oder auf die zeit vor Mitternacht gerückt.