Lichtmess, Mariä

Dresden, 31.1.2001 (KPI): Das Fest „Darstellung des Herrn“, im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt, wird seit Mitte des 5. Jahrhunderts 40 Tage nach Weihnachten, also am 2. Februar, begangen. Im antiken Rom verband sich dieser Tag mit einer ursprünglich heidnischen Lichterprozession. Das darauf aufbauende christliche Fest wurde in der katholischen Kirche allmählich zum Marienfest am Ende der Weihnachtszeit. Seit 1969 (mit Einführung der Liturgiereform nach dem II. Vatikanischen Konzil) wird es wieder als wesentliche Station im Leben Jesu gefeiert. Traditionell wird es mit Lichterprozession und Kerzenweihe begangen.

Nach alttestamentlichen Vorschriften (Levitikus/3. Buch Mose, Kap. 12) galt eine jüdische Frau nach der Geburt eines Jungen 40 Tage als kultisch unrein und musste danach ein Reinigungsopfer darbringen. Außerdem wurde der Erstgeborene als Eigentum Gottes angesehen und musste durch ein Opfer ausgelöst werden. Dieser Vorschrift entsprachen Jesu Eltern im Tempel von Jerusalem: Jesus wurde durch Maria und Josef „dargestellt“. Weiterhin spricht der Evangelist Lukas (2,22-39) von der Begegnung der heiligen Familie mit den Greisen Simeon und Hanna. Simeon bricht in Jubel aus und nennt Jesus das „Licht, das die Heiden erleuchtet“.

Bis 1912 war Lichtmess gesetzlicher Feiertag in Sachsen. Denn speziell für das bäuerliche Leben hatte dieser Einschnitt große Bedeutung: Knechte und Mägde bekamen den Jahreslohn und konnten ihre Anstellung wechseln. Ab diesem Tag – die Sonne steht fast eine halbe Stunde länger am Himmel als zur Wintersonnenwende – gebot der sparsame Landwirt, Frühstück und Abendbrot bei Tageslicht einzunehmen: „Lichtmess – bei Tag ess“. „Wenn es an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit“, sagt eine alte Wetterregel.

Mehr Informationen zu Ursprung, Bedeutung und Brauchtum des Hochfestes »Mariä Lichtmess« finden Sie unter: Mariä Lichtmess.

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