Martinstag (11. November)

Martin von Tours wurde 316 in heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Tribuns geboren. Seinem Vater folgend, trat er zunächst in die Armee ein. Nach seiner Bekehrung zum Christentum, quittierte er jedoch den Militärdienst und wurde Missionar. Später zog Martin sich als Einsiedler auf eine Insel nahe Genua zurück. Schon da galt Martin als ein Heiliger Gottes. 
Bischof von Tours wurde er 371, wo er 26 Jahre später auch starb. Das Grab des fränkischen Nationalheiligen und Patrons der Schneider, Bettler und Kriegsdienstverweigerer befindet sich in der Kathedrale von Tours.

Brauchtum zum Martinstag
Noch heute ist der Martinstag mit vielen Bräuchen verbunden. So gibt es das Martinshörnchen, das in seiner Form den Broten ähnelt, die zur Zeit Martins gegessen wurden. Eine andere Tradition ist die Martinsgans: Als die Bewohner der französischen Stadt Tours Martin zu ihrem Bischof machen wollten – heißt es in der Legende – soll der sich aus Bescheidenheit versteckt haben. Aufgespürt haben sie ihn schließlich in einem Gänsestall. Das aufgeregte Schnattern des Federviehs hatte ihn verraten. 

Im Volksbrauch galt der Martinstag zudem als Tag des Winteranfangs. Am Martinstag waren Korn- und Weinernte beendet, und es begann das Schweineschlachten. Oft wechselten die Knechte und Mägde ihre Dienststellen, und die bäuerlichen Abgaben wie der Zehnte waren fällig. Seit dem 6. Jahrhundert begann am Martinstag das bis Weihnachten dauernde Adventsfasten. Darum fanden am Vorabend noch einmal große Schmausereien statt. Häufigster Festbraten war die Martinsgans.

Mehr Informationen zu Ursprung, Bedeutung und Brauchtum des Gedenktages vom heiligen Martin finden Sie unter: Heiliger Martin von Tours – Gedenktag.

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