Orden

Orden sind in der katholischen Kirche Gemeinschaften geistlichen Lebens. Als eigener Stand (lat. ordo = Stand) bestehen sie gleichwertig neben dem Stand der Kleriker, also den Priestern und Diakonen, und nebem dem Stand der Laien, also den Christen, die weder einem Orden noch dem Stand der Kleriker angehören. Ordensmitglieder verpflichten sich nach einer geregelten Probezeit zu einer Lebensweise gemäß den Evangelischen Räten: Gehorsam, Armut und Keuschheit. Auf diese Weise wollen sie Gott und den Menschen dienen. Die Orden unterscheiden sich in beschauliche, kontemplative Orden, die sich wesentlich dem Gebet und der Medition widmen und in tätige, aktive Orden, deren Arbeit sich auf Gebiete wie Krankenpflege, Lehre und Seelsorge erstreckt. 

Die geschichtlichen Wurzeln des Ordenslebens liegen in Nordafrika. Dort zogen sich im vierten Jahrhundert immer wieder Männer und Frauen in die Einsamkeit zurück, um Gott in der Askese besonders nahe zu kommen. Der Mönch Pachomius gründete 323 in Ägypten das erste Kloster. Als eigentlicher Begründer des abendlichen Mönchtuns gilt Benedikt von Nursia (480-543). Durch seine Ordensregel und das Grundprinzip „ora et labora“ (bete und arbeite) wurden er und das Mönchtum zur prägenden Kraft in Europa.

In der Bundesrepublik leben heute etwas mehr als 40 000 Frauen und Männer in Gemeinschaften geistlichen Lebens, weltweit sind es rund eine Million.

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