Taizé ist ein kleines Dorf in Südburgund (Frankreich), dessen Name zum Synonym für die Communauté de Taizé (Gemeinschaft von Taizé) geworden ist und das jährlich Tausende von Jugendlichen aus allen Nationen der Erde aufsuchen.
Die ökumenische Gemeinschaft wurde 1940 von Roger Schutz ( 16.8.2005) unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges ins Leben gerufen und widmet sich der Versöhnung unter den Christen, die wiederum zur Versöhnung unter den Menschen und Völkern beitragen sollen.
In der ökumenischen Gemeinschaft leben katholische und evangelische Männer aus über 25 Ländern unter Leitung eines Priors in Ehelosigkeit und materieller Gütergemeinschaft. Spenden und Schenkungen lehnt die Gemeinschaft ab; die Brüder bestreiten ihren Lebensunterhalt und was sie zum Teilen mit anderen brauchen durch die Einkünfte aus eigener Arbeit. Ein Teil der Gemeinschaft lebt außerhalb Europas unter den Armen.
Seit Ende der 1950er Jahre finden in Taizé internationale Jugendtreffen statt, bei denen sich Jugendliche und junge Erwachsene begegnen. Dabei werden die Teilnehmer zum Nachdenken angeregt, wie man Glauben und Engagement, geistliches Leben und Solidarität verbinden kann. Durch den Aufenthalt in Taizé und die Teilnahme an den Gottesdiensten mit den wortarmen, meditativen Taizé-Gesängen gewinnen die jungen Menschen nicht nur einen Sinn für das Gebet und eine universale Sicht der Kirche, sondern entwickeln auch Gespür für die Menschenrechte, internationales Bewußtsein, Vertrauen in fremde Völker und Sinn für das friedliche Miteinander der verschiedenen Kulturen. Einmal jährlich findet ein europäisches Jugendtreffen in einer europäischen Metropole statt.
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