Mauritius / Moritz (22. September)

Mauritius war der Überlieferung nach römischer Offizier, Anführer der Thebäischen Legion, die in der Gegend um Theben in Ägypten ausgehoben worden war, nur aus Christen bestand und in der heutigen Schweiz stationiert war.

Die Legion hatte sich geweigert, den alten Göttern zu opfern und sich an der Verfolgung der Christen zu beteiligen. Daraufhin ließ Maximianus, der Mitregent des Kaisers Diokletian, jeden zehnten Mann zur Abschreckung umbringen, was aber ohne Erfolg blieb. Er wiederholte das so lange, bis die ganze Legion ermordet war.

Kaiser Otto I., der die sterblichen Überreste des Heiligen zu seiner Heirat erhielt, war darüber sehr glücklich. Diese Reliquien galten damals als das ehrwürdigste Heiligtum auf deutschem Boden. Otto führte unter anderem seinen Sieg gegen Ungarn im Jahr 955 auf Mauritius‘ Hilfe zurück und ernannte den Märtyrer zum Patron des Erzbistums Magdeburg.

Heute ist Mauritius einer der Patrone des 1994 gegründeten Bistums Magdeburg, zu dem die Edith-Stein-Schulstiftung gehört. Bischof Gerhard Feige entschied sich für den Heiligen als Namenspatron der neuen Sekundarschule für Halle unter anderem wegen dessen beispielhafter Standfestigkeit und Zivilcourage und wegen des in der Geschichte verwurzelten Bezugs zu Region und Stadt. Zudem biete die Herkunft des Mauritius gute Ansatzpunkte, sich mit Themen wie Integration und Rassismus auseinander zu setzen.

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