Nächtliches Weihnachtslob

Seit dem Jahr 1987 findet an Heiligabend kurz vor Mitternacht im Erfurter Dom ein Wortgottesdienst für Bürgerinnen und Bürger statt, die keine oder nur eine schwache Bindung an die Kirche haben und die Feier einer Christmette nicht mitvollziehen können. 


Anders verhält es sich bei diesem Nächtlichen Weihnachtslob, dem der Erfurter Bischof vorsteht: Das Evangelium von Weihnachten wird abschnittsweise vorgetragen. Dazwischen singen alle Weihnachtslieder, die den meisten von Kindheit an bekannt sind. Der Bischof hält eine kurze Weihnachtspredigt mit deutlichen Bezügen zur Lebens- und Erfahrungswelt der Gottesdienstteilnehmer. Es folgen Fürbitten, das Vaterunser, ein Weihnachtswunsch und der Segen des Bischofs.


Rund 2.500 Menschen nehmen jährlich am Weihnachtslob teil. Die Zahl mag sich auch mit der Faszination erklären, die der Domberg mit dem Mariendom und der Severikirche ausübt: Nach der familiären Weihnachtsfeier an Heiligabend hatte es bereits zahlreiche Erfurter zum Domberg gezogen, als es das „Nächtliche Weihnachtslob“ noch gar nicht gab. Der besondere Ort, der zur besonderen Stunde passt? Für viele jedenfalls ein Ort, wo das Geheimnis von Weihnachten spürbar wird.

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